Den Inhalten von Kosmetika auf der Spur
Sich einzucremen und einen Deodorant zu benutzen, gehört für viele zum Pflegeritual nach dem Duschen. Doch was genau lässt man oder frau mit Kosmetika wie Cremes und Deos wirklich auf die Haut? Der Hinweis, bei Risiken und Nebenwirkungen die Packungsbeilage zu konsultieren, ist kaum mehr als eine Floskel und um die Inhaltsstoffe seiner täglichen Pflegeprodukte wirklich zu verstehen, bedarf es schon einem Chemie Diplom, schließlich gibt es 10.500 verschiedene chemikalische Substanzen, die in Kosmetika enthalten sein können. Viele der Produkte enthalten Stoffe, die zwar erlaubt sind, aber unser Hormonsystem stören können: Diese Substanzen werden beispielsweise als Konservierungsmittel und UV-Filter eingesetzt. Die verschiedenen hormonell wirksamen Stoffe kommen nicht nur „auf“ unsere Haut – sondern sie werden über die Haut in den Körper aufgenommen, wo sie wie Hormone aktiv sein und so sensible Entwicklungsphasen stören können. Dies kann zu gesundheitlichen Problemen (wie Unfruchtbarkeit, Krebs, Konzentrationsstörungen, verfrühte Pubertät) führen. Die Umweltschutzorganisation BUND hat in diesem Sommer eine neue Studie vorgestellt, in der über 62.000 Körperpflegeprodukte (Duschgel, Lotion, Parfum, Make-Up etc.) ausgewertet wurden – mit wenig erfreulichen Ergebnissen: Insgesamt sind 30% der Kosmetika belastet, bei dem Marktführer Beiersdorf und Procter & Gamble (Wella, Head and Shoulders) liegt der Anteil der belasteten Artikel sogar bei 45%. Der am häufigsten verwendete hormonell wirksame Stoff ist dabei das Konservierungsmittel Methylparaben. Die in einem Produkt enthaltene Menge der hormonell wirksamen Stoffe macht zwar natürlich nicht gleich krank – gefährlich ist vielmehr der Hormoncocktail, der zusammenkommt, wenn verschiedene Alltagsprodukte mit jeweils unterschiedlichen Stoffen zusammen wirken. Zudem enthalten laut BUND 20% der Kosmetika mehrere hormonelle Stoffe. Wir wollen den Teufel gar nicht an die Wand malen, doch versuchen, für etwas mehr Aufklärung zu sorgen: So haben wir einige der häufigsten (unschädlichen und schädlichen) Inhaltsstoffe in Alltagsprodukten zusammengetragen. Empfehlenswert ist auch die neue App „ToxFox“ des BUND, die hormonell wirksame Stoffe aufspürt – und die auch als online-Version auf der Internetseite des BUND verfügbar ist: www.bund.net/toxfox.
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