ICL oder: Ästhetik soweit das Auge reicht
Wer die Auffahrt der Tagesklinik entlang bis hin zur imposanten Eingangstür läuft, der wird kurz innehalten und sich fragen:
Ist das nicht eigentlich ein Hotel? Ist das tatsächlich die richtige Adresse, auch für mich als Kassenpatienten? Doch die Zweifel verfliegen, sobald man im Empfangsraum mit einem Lächeln begrüßt wird. Selbst manch einem Potsdamer ist die Augentagesklinik am Kapellenberg noch unbekannt. Das liegt vor allem daran, dass sie sich in die herrlichen Gebäude der Puschkinallee eingliedert. Allein das ist bezeichnend für die Philosophie der Einrichtung. Neben dem Schwerpunkt der operativen Behandlung der Augenerkrankungen wird hier auch der Wunsch, keine Brille mehr zu tragen, auf höchstem Niveau umgesetzt. Während vielerorts computergesteuerte irreversible Laser-OPs zur Brillenkorrektur unternommen werden, geht die Augentagesklinik am Kapellenberg aus ärztlichen Abwägungen ganz bewusst andere Wege. So hat man sich hier vor allem auf die sogenannten intraokularen Kontaktlinsen spezialisiert, kurz ICL. Als er zu dem genauen Vorgang der OP befragt wird, blitzen Tim Heuermanns Augen auf und mit ruhiger Hand skizziert er sauber den Querschnitt eines Auges: „Wir machen dafür einen kleinen Schnitt, drei Millimeter, an der Hornhaut. Dadurch wird eine hauchdünne, flexible Kontaktlinse geschoben. Diese wird dann vor der eigenen Linse im Auge, also direkt hinter der Regenbogenhaut platziert, man sieht sie nicht, man spürt sie nicht.“ Innerhalb weniger Stunden heilt das Auge. Brille adé! Unzählige Patienten berichten von einer deutlich gesteigerten Lebensqualität. „Doch in erster Linie“ betont Susanne Heuermann, die mit ihrem Mann die Augentagesklinik betreibt, „möchten wir beraten. Wir wollen unser Wissen zur Verfügung stellen, damit jeder eine Entscheidung für sich treffen kann, denn kein Eingriff ist ohne Risiko und ein Auge, das mit Brille sehr gut sieht, ist ein gesundes Auge.“
Welche Schritte sind auf dem Weg zu einem brillenlosen Leben zu beachten? Dr. med. Tim Heuermann stand potsmunter Rede und Antwort.
Lieber Herr Heuermann, Brille adé – klingt verlockend, doch wer hört, dass eine OP am Auge dafür nötig ist, zuckt zusammen. Ist das Einsetzen der intraokularen Kontaktlinsen schmerzhaft? Nein, schmerzhaft ist das nicht. In der Regel betäuben wir die Augenoberfläche nur mit einem Gel, keine Spritze. Wer möchte, kann von unserer Anästhesistin noch etwas zur Beruhigung bekommen, wenn man sehr aufgeregt ist, sodass man kaum etwas mitbekommt.
Wenn schon Augen-OP, warum dann nicht gleich die Laser-OP? Bei einer Laser-OP wird die Hornhaut mit dem Laser stellenweise verjüngt, Gewebe abgetragen. Das erfolgt direkt in der optischen Achse, was z.B. bei Vernarbungen zu permanenter Sehverschlechterung oder Blendungserscheinungen führen kann. Ändert sich im Verlauf der Zeit die Refraktion und die Fehlsichtigkeit nimmt wieder zu, muss erneut Gewebe abgetragen werden. Die ICL dagegen bedeutet Reversibilität! Die intraokuolare Kontaktlinse wird zwar durch einen kleinen Schnitt seitlich an der Hornhaut eingesetzt, die Hornhaut in ihrer optischen Achse bleibt aber unangetastet, das Auge selbst wird nicht irreversibel verändert. Wenn sich die Sehstärke ein paar Jahre später ändern sollte, was häufig vorkommt, kann die Linse ausgetauscht werden – der ursprüngliche Zustand kann zu jedem Zeitpunkt wieder hergestellt werden. Das ist der große Unterschied zu den irreversiblen Laseroperationen.
Besteht also kein Risiko? Es gibt bei jedem operativen Eingriff Risiken. Schon deshalb muss man für sich die Abwägung treffen, wie wichtig einem die Unabhängigkeit von Brillen ist. Die Komplikationen sind bei diesem Eingriff sehr gering – weniger als 0,1 Prozent. Eine Nebenwirkung kann sein, dass sich die eigene Linse im Auge früher trübt (Entstehung des grauen Stars) als ohne Zusatzlinse im Auge.
Wie lange dauert aber die OP? Die OP dauert alles in allem etwa 10 bis 15 Minuten. Danach sollte der Patient etwa noch ein, zwei Stunden bei uns im Haus bleiben, aber das Ganze ist an einem Tag schon geschafft. Schon bei der Kontrolle am nächsten Tag ist die Sicht so gut wie perfekt.
Kommt jeder Brillenträger dafür in Frage? An sich ja, da mit diesem Verfahren sowohl sehr geringe als auch hohe Fehlsichtigkeiten präzise korrigiert werden können. Natürlich ist eine Voruntersuchung trotzdem nötig, weil wir sorgfältig abklären müssen, ob beispielsweise ein Grüner Star oder eine chronische Augenkrankheit vorliegen. Ab einem Alter von 20 Jahren und bei einem stabilen Brillenwert (länger als ein halbes Jahr) kommt man für diese Operation in Frage. Vielen Dank für das Gespräch. Augentagesklinik am Kapellenberg, 14469 Potsdam, Termine nach Vereinbarung,
www.augentagesklinik-am-kapellenberg.de ––– von r. marx –––