Die Bäckerei Fahland vereint biologische Tradition und Zukunftsvision
Zu einer Zeit, als der Großteil der Bevölkerung noch nicht in Städten sondern in kleineren Orten wohnte, konnte man auf die Anwesenheit zweier Einrichtungen im jeweiligen Dorf wetten: Eine Kirche und ein Bäcker. Die Bedeutsamkeit beider Institutionen war enorm: Unser täglich Brot gib uns heute – Nahrung für Körper und Geist. Sowohl Kirche als auch Bäckerei waren Zentrum des sozialen Lebens und für die Gemeinschaft nicht wegzudenken.
Heutzutage tut man sich fast schwer, unabhängige, regionale Bäcker zu finden, erst recht welche, die Bio-Qualität anbieten. Sicherlich sollte man nicht der Nostalgie wegen an alten Strukturen festhalten, doch dass ein Bäcker nur noch aufbäckt und den Ursprung seiner Zutaten nicht mehr kennt, scheint auch nicht der richtige Weg zu sein.
Fragt man hingegen Frank Fahland nach der Herkunft seines Dinkelmehls, so grinst er und benennt nicht nur die exakte Lage des Gut Schmerwitz im Naturpark Hoher Fläming, sondern auch gleich noch den Namen des Müllermeister – Martin Röthel –, der den Roggen und Dinkel verarbeitet. Man kennt sich schließlich auch schon seit 1989. Damals übernahm Frank Fahland die Bäckerei seiner Eltern – zwar befindet sich der Produktionsort nun nicht mehr in Wilhelmshorst, sondern in Potsdam-Babelsberg, doch viel geändert hat sich ansonsten nicht.
Viele Schulklassen und Kitas durften den Bäckern bei ihrer Arbeit schon über die Schulter schauen und natürlich auch selbst mitanpacken. Dabei lernt man nicht nur, woher das Mehl kommt und wie es verarbeitet wird, sondern auch, was der in der Fahland-Bäckerei verwendete „Lichtroggen“ ist – nämlich ein milder, sehr mineralhaltiger Roggen von hoher Qualität, der seinen Namen auf Grund der hellen Farbe bekam. Daraus wird dann beispielsweise das Felix-Brot, benannt nach Frank Fahlands jüngstem Sohn, gebacken oder das Hirtenbrot, das ohne Hefe hergestellt wird und daher besonders verträglich ist. Und der Name? Der bezeichnet den guten Zweck – es wurde nämlich für die Böhmische Hirtenmesse in Babelsberg entwickelt.
Dabei ist das nur eine Auswahl der „gemeinnützigen Backwaren“. Sich für die Region stark zu machen und diese zu fördern, ist für die Fahland Bäckerei so selbstverständlich wie das täglich Brot. Dabei ist man auch um das Wohl der Natur und die Herkunft der Produkte bemüht: künstliche Zusatzstoffe und genmanipulierte Zutaten kommen hier unter keinen Umständen in die Brottüte! Biologische Qualität und Regionalität stehen bei der Auswahl der Zutaten an erster Stelle. Durch jahrelang erprobte Backverfahren bleibt auch beim fertigen Produkt die Qualität erhalten und stets wird daran gearbeitet, die Verarbeitungsmethoden zu optimieren. Die Zutaten zu dem Erfolgsrezept sind also sehr simpel: Bio-Qualität und Regionalität. Kurz: Ein Bäcker, der auch Teil der Gemeinschaft ist und mehr noch: Diese fördert.
Bäckerei Fahland, 15 verschiedene Standorte in Potsdam und Umgebung,
www.baeckerei-fahland.de
–– von r. marx ––