Den Alltagsstress von der Bettkante stoßen

Gute Nacht, John-Boy!

Die Pharmaindustrie verspricht uns vielfältige Mittel, um mal wieder „abzuschalten“ oder nachts ruhig zu schlafen – doch was steckt eigentlich dahinter? potsmunter hat mit der Apothekerin Jutta Alhorn über die Problematik gesprochen.   „Ich vermute, dass wir Menschen bezüglich unserer Entwicklung einfach noch nicht so weit sind, mit modernen Stresssituationen umzugehen“, sagt Jutta Alhorn von den Alhorn Apotheken einleitend. Früher – also ganz früher – war eine Stresssituation oft lebensbedrohlich, wie die Apothekerin erläutert. Histamine, Adrenalin und andere Enzyme wurden dann vom Körper freigesetzt, um anschließend einen Kampf oder eine schnelle Flucht zu begünstigen – in jedem Falle eine physische Reaktion. „Und durch die physische Betätigung wurden also die stressbedingten Hormone und Enzyme wieder abgebaut. Das innere Stresslevel war wieder ausgeglichen.“   Wer heute vom Chef eine überwältigende To-do-Liste vorgesetzt bekommt, reagiert (im Normalfall) weder mit Kampf noch mit Flucht – sondern vergräbt sich in die Arbeit. Adrenalin et cetera wird aber trotzdem ausgeschüttet, nur eben nicht mehr abgebaut. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Kampf oder die Flucht irgendwann vorbei war; die Stresssituation also „abgehakt“. „Heutzutage endet der Stress nicht – und täglich kommen neue Aufgaben hinzu“, erklärt Jutta Alhorn weiter. „Schon bald ist kein Platz mehr für natürliche Pausen.“ Dabei braucht der Mensch Ruhephasen, denn wenn sich zu viel Adrenalin anstaut, läuft das innere Gleichgewicht aus dem Ruder. Zusätzlich scheint es so, als würde das Gehirn umso aktiver werden, je mehr man versucht, einen Gang runterzuschalten.   So ist es auch kein Wunder, dass 90 Prozent aller Schlaflosigkeit psychisch bedingt ist. Um aber am nächsten Tag für die nächste Flut an Aufgaben gewappnet zu sein, ist die Verlockung groß, zu Schlafmitteln zu greifen. „Doch man muss vorsichtig sein: Der Schlaf ist ein Gebiet, in dem es noch viel zu erforschen gibt – eigentlich wissen wir wenig.“ So sei bei Schlaftabletten, ja selbst Baldrian und Johanniskraut zur Vorsicht geraten: „Letztlich sind all diese Wirkstoffe chemisch – auch bei Pflanzen! Diese sind zwar besser verträglich als synthetische Tabletten, doch letztlich wird das Adrenalin auch nicht abgebaut, sondern nur gehemmt.“ Eine gute Nacht fängt daher schon beim Sonnenaufgang an: Wer tagsüber entspannter ist, schläft auch am Abend besser.   „Manchmal hilft es einfach, die Gedanken besser zu ordnen und ein Gleichgewicht herzustellen. Hilfe finden wir oft bei den alternativen Heilmitteln, Neurodoron von Weleda kann da beispielsweise unterstützend wirken: Homöopathisch dosiertes Quartz, Gold und Phosphor tragen zu einer inneren Ruhe bei und man kann die Stresssituationen im Alltag besser beherrschen“, so Jutta Alhorn und ergänzt: „Bei uns wird jeder Kunde aber individuell beraten – jeder braucht etwas anderes und wir hören uns die Probleme an, bevor wir ein passendes Medikament auswählen.“   Cecilien Apotheke, 14469 Potsdam, Mo - Fr 8 – 19 Uhr, Di 9 – 21 Uhr, Sa 9 – 13 Uhr, Tel. 0331 / 27 15 00, www.alhorn-apotheken.de   –– von r. marx ––