Entschuldigung, Sie sind doch Arzt…?

dr. karoline wolf, Arzt, Ratgeber   Ich bin 20 Jahre alt und ein heller Hauttyp. Seit Jahren bemerke ich eine Zunahme von Leberflecken auf meiner Haut. Sollte ich deshalb einen Hautarzt konsultieren?   Aus dermatologischer Sicht wäre dies dringend erforderlich. Es ist bekannt, dass das Hautkrebsrisiko, insbesondere bei hellen Hauttypen, mit steigender Anzahl an Pigmentläsionen steigt. Wir Dermatologen empfehlen bei mehr als 50 Leberflecken eine jährliche Kontrolle. Mit Hilfe der Auflichtmikroskopie (hierbei wird die Haut mit einem Mikroskop bis in tiefere Schichten betrachtet) können Auffälligkeiten rechtzeitig erkannt und gegebenenfalls behandelt werden.     Mit der Pubertät sind die Pickel in meinem Gesicht nicht verschwunden. Inzwischen bin ich 26- sollte ich zu einem Hautarzt gehen?   Ja, unbedingt, da Sie an einer Akne des Erwachsenenalters (Acne tarda) leiden könnten. Diese Talgdrüsenerkrankung muss dermatologisch untersucht und behandelt werden. Je nach klinischem Bild gibt es unterschiedliche, sehr wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem ist es nötig eine hormonelle Ursache abzuklären.   Ich bemerkte im Frühjahr hellbraune Flecken auf meinem Rücken, die jetzt nach dem Sommer weißlich erscheinen. Kann es sich um eine Hauterkrankung handeln?   Nach Ihren Beschreibungen könnten Sie an einer Pilzinfektion leiden. Hierbei bildet ein Hefepilz (Malassezia furfur) auf der Haut runde Kolonien, die die Bräunung bei Sonnenexposition verhindern, so dass die betroffenen Hautstellen nicht mit pigmentiert werden und damit heller erscheinen. Eine Behandlung sollte unbedingt erfolgen.   Meine Gesichtshaut neigt zunehmend zu Rötungen und Gefäßzeichnungen auf den Wangen. Was kann ich dagegen unternehmen? Sie schildern, aus meiner Sicht, eine Erkrankung, die wir Rosazea nennen. Diese Erkrankung ist nicht nur aus kosmetischer Indikation behandlungsbedürftig, da sie fortschreiten kann. Mit gezielter dermatologischer Therapie lässt sich ein Fortschreiten verhindern und bereits bestehende Veränderungen mildern. Zusätzlich ist es wichtig bestimmte Provokationsfaktoren, wie Sonne und Alkohol, zu meiden.   Mein 2 jähriger Sohn hat seit seiner Geburt eine trockene Haut und als Säugling Milchschorf. Nun habe ich im letzten Winter Rötungen und Juckreiz an den Händen und Handgelenken bemerkt, die im Sommer abheilten. Muss ich damit rechnen, dass im kommenden Winter ähnliche Hauterscheinungen auftreten?   Ihr Sohn scheint eine Disposition für eine Atopische Dermatitis zu haben. Auch in der jetzt erscheinungsfreien Zeit ist die richtige Hautpflege besonders wichtig. Bis zum 12. Lebensjahr werden deshalb Pflegeprodukte von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Treten die von Ihnen geschilderten Hautveränderungen wieder auf, ist eine antientzündliche Therapie durch den Hautarzt nötig, um Ihrem Sohn den lästigen Juckreiz zu nehmen.